
Vom "Kaffeeklatsch" zum Ausbildungsmanagement
Schulleiterinnen von NRW-Berufskollegs tauschen sich regelmäßig aus - Tagung zu Gast am Märkischen Berufskolleg
Als sich zehn Schulleiterinnen von Berufskollegs in Nordrhein-Westfalen in den 70er-Jahren erstmals zum Erfahrungsaustausch trafen, war ihnen der Spott ihrer männlichen Kollegen sicher. "Kaffeeklatsch" und "Mädchentreffen" waren noch die nettesten Umschreibungen. Die Schmähungen von damals sind längst Respekt und Anerkennung gewichen. Dies zeigte sich gestern auch in Unna.
Wenn die Leiterinnen von Berufsschulen aus ganz NRW zusammenkommen, reicht ein Klassenraum als Tagungsort nicht mehr aus. Es muss schon eine Aula sein, in diesem Fall die des Hellweg-Berufskollegs. 53 weibliche Führungskräfte trafen sich dort gestern, um sich über aktuelle Themen wie den gemeinsamen Unterricht von Schülern mit und ohne Behinderung auszutauschen.
Frauenanteil aktuell bei 26 Prozent
Während das Verhältnis zwischen männlichen und weiblichen Lehrern an Berufsschulen heute insgesamt ausgeglichen ist, dominieren auf der Leitungsebene nach wie vor die Männer. Der Frauenanteil in der Schulleitung liegt aktuell bei gut 26 Prozent. Seit dem ersten Treffen in den 70ern ist er allerdings kontinuierlich gestiegen, der "Ausgleich" mancherorts bereits hergestellt. Im Kreis Unna etwa besetzen Frauen immerhin zwei von fünf LeitersteIlen - Angelika Bu. rkholz am Märkischen Berufskolleg und Jutta Zierow am Hansa-Berufskolleg. Mit Erika Seifert gibt es am Hellweg-Berufskolleg zudem eine stellvertretende Schulleiterin. "Wir liegen deutlich über dem Landesschnitt" , stellte dann auch Landrat Michael Makiolla gestern zufrieden fest. Und Gastgeberin Angelika Burkholz ergänzte mit einem Schmunzeln, dass das "Heideröschen-Image" der Runde aus den 70ern längst der Vergangenheit angehöre. Makiolla verglich die Arbeit der Schulleitung an Berufskollegs - ganz gleich ob männlich oder weiblich - mit anspruchsvollem Management. "Eine Vielzahl unterschiedlicher Bildungsgänge und Schüler mit ganz unterschiedlichen Qualifikationen und Bedürfnissen unter einen Hut zu bekommen und zu regeln nötigt mir hohen Respekt ab", sagte der Landrat.
Größter Ausbilder in der Region
Und er nannte weitere Zahlen, die die Wichtigkeit der Berufsschulen unterstreichen. Mit insgesamt 10 000 Schülern, darunter 4000 in vollzeitschulischen Bildungsgängen, seien die fünf Berufskollegs der größte Ausbilder in der Region. Wichtiger als die Statistik ist den Schulleiterinnen bei ihren Tagungen zweimal im 'Jahr freilich der offene und unbefangene Austausch. Den haben sie ihren männlichen Kollegen übrigens voraus - denn eine vergleichbare Runde der Berufsschulleiter gibt es nicht.
[Text: Kevin Kohues, Hellweger Anzeiger]
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